Firmenportrait mit Geschichte

Der Namenszusatz „Brailletec“ ist zurückzuführen auf die Brailleschrift, benannt nach dem Franzosen Louis Braille. Sie stammt ursprünglich aus der militärischen Anwendung. Anfang des 19. Jahrhunderts versuchte der französische Offizier Charles Barbier die Punktschrift für militärische Zwecke einzusetzen. Man wollte Informationen weitergeben, die auch des Nachts bei Dunkelheit gelesen werden konnten, ohne den Feind durch Licht auf sich aufmerksam zu machen. Im Jahre 1829 gestaltete dann Louis Braille aus dieser Punktschrift die heutige internationale Brailleschrift.

Besondere Tradition

Auch die „Blista“ ist ein Kriegskind; denn sie nahm ihren Ausgang von einer Gruppe Kriegsblinder des Ersten Weltkrieges, die in der Marburger Universitätsklinik zur Behandlung waren. Da die Betreuung von Kranken und Behinderten in Marburg seit der Heiligen Elisabeth eine besondere Tradition hat, suchte man zur Ausbildung und Rehabilitation der Patienten, die mehr wollten als Körbe zu flechten, einen Lehrer und Betreuer und fand in dem blinden cand. phil. Carl Strehl einen engagierten Mann: er rief 1916 den „Verein blinder Akademiker Deutschlands“ und die „Deutsche Blindenstudienanstalt“ ins Leben, die die jungen Kriegsblinden zu Abitur und Studium führen sollten. In zwei Räumen begannen sie aus kleinsten Anfängen die Arbeit. Bald kamen auch junge Zivilblinde hinzu, so dass ein Blindengymnasium gegründet wurde, das heute den Namen Carl Strehls trägt.

Gesundes Wachstum

Keine Bildung ohne Bücher – auch Blindenbildung braucht Bücher, und zwar besonders voluminöse und teure Punktschrift-Bücher. Daher wurde der „Blista“ als nächstes eine Blindenbibliothek und eine Punktschrift-Druckerei angegliedert, die die nötigen Druckschriften herstellen konnte. Die technischen Voraussetzungen dafür hatte man bereits um 1900 erfunden. 1932 konnten Schule, Bibliothek, Druckerei, Lager und Verkauf und die Werkstatt der Hilfsmittel für Blinde in Marburg in zwei Neubauten zusammengefasst werden; die Schülerzahl war inzwischen auf 80 angestiegen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die „Blista“ mit allen Einrichtungen weiter ausgebaut. Der heutige Schulkomplex entstand in den 1960er Jahren, die Blindenbibliothek zählt zu den weltgrößten. 1983 wurde ein weiterer Baukomplex erstellt, in dem die mehr wirtschaftlich ausgerichteten Zweige der „Blista“, der Verlag, die Druckerei, die Hilfsmittelproduktion und der Vertrieb, zusammengefasst wurden.

Ein neuer Anfang

Aus der kleinen Werkstatt war inzwischen eine ausgewachsene Produktionsstätte für Blindenhilfsmittel geworden, da nach dem Krieg auch die Produktion der Blindenschreibmaschine nach Marburg verlegt worden war. 1987 wurde eine kleine Elektronikfirma erworben, die sich mit der Entwicklung computergestützter Blindenarbeitsplätze befasste. Die gesamte Technik wurde gleichzeitig in eine eigene Firma ausgegliedert, die wenig später vom Land Hessen übernommen und großzügig finanziert wurde. Leider war dies aber nicht von Erfolg gekrönt, so dass das Land 1993 die Liquidation der Firma einleitete. Es gelang schließlich, die Firma zu privatisieren, durch einen harten Personalschnitt zu sanieren und auf diese Weise die Hilfsmittelproduktion in Marburg zu erhalten. Das Unternehmen heißt seitdem „Blista-Brailletec“. Der Status der Gemeinnützigkeit blieb erhalten. Seit 1994 gehört die gemeinnützige GmbH der Blindenstudienanstalt, sowie drei Blindenverbänden.

Seit der Privatisierung 1994 hat sich viel geändert bei der Blista Brailletec. Mit einem professionellen Team und der Erfahrung aus Jahrzehnten entwickeln und liefern wir Blindenschrifttechnik in höchster Qualität. Mit neuen Produkten erfüllen wir den Wunsch unserer Kunden nach zusätzlichen technischen Möglichkeiten. Zudem sind wir deutscher Generalimporteur für die schwedische Firma Index Braille, dem Weltmarktführer für Blindenschriftprägen und Braille-Drucker.

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